11. Ausstellung 2013 - Sendenhorst

 

Im Rahmen des OSTERGARTENs fand die Egli-Ausstellung „Damals in Jerusalem“ statt.

 

Die Egli-Ausstellung „Damals in Jerusalem“ zeigt, was sich vor mehr als 2000 Jahren hinter den Toren der Stadt ereignete - nach der Vorlage des Evangelisten Lukas.   

 

Jesus ritt auf einem jungen Esel in die Stadt hinein und viele Menschen jubelten ihm zu.
Das war das nicht nur für seine religiösen Gegner ein Ärgernis. Auch für die Römer stellte es eine besondere Provokation dar, denn die Palmzweige, mit denen Jesus zugejubelt wurde, galten von alters her als Sinnbild des Sieges und als Symbol für die Unabhängigkeit und den siegreichen König...
Jesus kam nach Jerusalem, um im Tempel zu lehren. Er wollte den Menschen seine Botschaft verkünden, ihnen von Gott erzählen, der alle Menschen unendlich liebt - auch mit ihren Fehlern und Schwächen. Und die Menschen kamen und wollten mehr von ihm hören... und mit ihnen beten.

 

Kaum hatte Jesus den Tempel betreten, da begann er, die die Händler hinauszujagen, und rief: „In der Schrift steht: ‚Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.‘ “

 

19,45-46

  

 

Das war für die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die übrigen Führer des Volkes zuviel. Sie suchten von nun an nach einer Gelegenheit, Jesus umzubringen. Sie wussten jedoch nicht, wie sie es machen sollten, denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihn gern. Jesus lehrte von nun an täglich im Tempel und beantwortete alle Fragen, auch die, mit denen seine Gegner ihn selbst auf die Probe stellen wollten. „Ist es richtig, dem Kaiser Steuern zu zahlen?“
Er führte die Fragesteller ‚vor‘, indem er sich von ihnen die Münze zeigen ließ - mit dem Bild des Kaisers. „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und gebt Gott, was Gott gehört...“

 

Die Situation spitze sich für Jesus immer mehr zu... Er wusste, was auf ihn zukommen würde, als er folgendes Gleichnis erzählte:
„Ein Mann legte einen Weinberg an. Er verpachtete ihn an einige Weinbauern und reiste für längere Zeit ins Ausland.
Zur Zeit der Weinlese beauftragte er einen Knecht, den vereinbarten Anteil an der Ernte abzuholen. Aber die Weinbauern schlugen den Knecht nieder und jagten ihn mit leeren Händen davon.
Da schickte der Besitzer einen zweiten Boten.
Aber auch ihn schlugen und beschimpften die Weinbauern und jagten ihn weg.
Er sandte einen dritten. Auch den schlugen sie blutig und vertrieben ihn.


‚Was soll ich machen?‘, fragte sich der Besitzer. ‚Ich werde meinen einzigen Sohn, den ich sehr liebe, zum Weinberg schicken. Vor ihm werden sie Achtung haben!‘
Als die Weinbauern aber den Sohn kommen sahen, sagten sie zueinander: ‚Jetzt kommt der Erbe. Den bringen wir um, und dann gehört der Weinberg endgültig uns!‘
Sie jagten ihn aus dem Weinberg und schlugen ihn tot.“

nach 20,9-15

 

Vor allen Leuten, die sich um sie versammelt hatten, forderte Jesus seine Jünger auf: „Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Sie laufen gern in langen Gewändern herum und genießen es, wenn die Leute sie auf der Straße ehrfurchtsvoll grüßen. In der Synagoge sitzen sie stets in der ersten Reihe, und es gefällt ihnen, wenn sie bei euren Festen die Ehrenplätze bekommen. Gierig reißen sie den Besitz der Witwen an sich; dabei tarnen sie ihre bösen Absichten mit langen Gebeten. Gottes Strafe wird sie besonders hart treffen.“
Während Jesus das sagte, konnte er beobachten, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten im Tempel legten. Er sah aber auch eine arme Witwe, die zwei der kleinsten Münzen hineinwarf.„Eins ist sicher“, meinte Jesus, „diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen. Die Reichen haben nur etwas von ihrem Überfluss gegeben; aber diese Frau ist arm und gab alles, was sie hatte - sogar das, was sie dringend zum Leben gebraucht hätte.“

20,45 - 21,4

 

Es waren nur noch wenige Tage bis zum Fest der ungesäuerten Brote, das auch Passahfest genannt wird. Nach wie vor suchten die Hohenpriester und Schriftgelehrten nach einer Gelegenheit, Jesus umzubringen; sie fürchteten aber, damit im Volk einen Aufruhr auszulösen.
Zu der Zeit ergriff der Teufel Besitz von Judas Iskariot, einem der zwölf Jünger Jesu. Judas ging zu den Hohenpriestern und den Offizieren der Tempelwache und beriet mit ihnen, wie er Jesus an sie verraten könnte. Hocherfreut versprachen die Hohenpriester ihm eine Belohnung. Sie wurden sich einig, und Judas suchte nach einer Gelegenheit, Jesus ohne Aufsehen an seine Feinde zu verraten.

22,1-6

 

Am ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote, an dem das Passahlamm geschlachtet werden musste, gab Jesus seinen Jüngern Petrus und Johannes den Auftrag: „Bereitet alles vor, damit wir gemeinsam das Passahmahl essen können.“ „Wo sollen wir denn das Fest feiern?“, fragten sie. Er antwortete: „Wenn ihr nach Jerusalem kommt, wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Geht ihm nach bis zu dem Haus, das er betritt. Sagt dem Hausherrn: ‚Unser Lehrer lässt fragen: Wo ist der Raum, in dem er mit seinen Jüngern das Passahmahl feiern kann?‘ Er wird euch im Obergeschoss einen großen Raum zeigen, der mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet das Essen zu.“
Die beiden Jünger gingen in die Stadt und trafen alles so an, wie Jesus es ihnen gesagt hatte. Dann bereiteten sie das Passahmahl vor.

22,7-13

 

Als die Stunde für das Passahmahl da war, nahm Jesus mit den Aposteln an der Festtafel Platz.
„Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, mit euch das Passahmahl zu essen, bevor ich leiden muss“, sagte er. „Ihr sollt wissen: Ich werde das Passahmahl erst wieder in der neuen Welt Gottes mit euch feiern. Dann hat sich erfüllt, wofür das Fest jetzt nur ein Zeichen ist.“
Jesus nahm einen Becher mit Wein, sprach das Dankgebet und sagte: „Nehmt den Becher und trinkt alle daraus. Von jetzt an werde ich keinen Wein mehr trinken, bis die neue Welt Gottes gekommen ist.“ Dann nahm er Brot. Er dankte Gott dafür, teilte es und gab es ihnen mit den Worten: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Feiert dieses Mahl immer wieder, und denkt daran, was ich für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot esst.“

22,14-19

 

Nach dem Essen nahm er den Becher mit Wein, reichte ihn den Jüngern und sagte: „Dies ist mein Blut, mit dem der neue Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt wird. Es wird für euch zur Vergebung der Sünden vergossen. Aber eins muss ich euch sagen: Bei uns an diesem Tisch ist der Mann, der mich verraten wird. Es ist der Wille Gottes, dass der Menschensohn sterben muss. Aber wehe seinem Verräter!“ Bestürzt fragte einer den anderen: „Wer von uns könnte so etwas tun?“

22,20-23

 

Nach dem Festmahl verließ Jesus die Stadt und ging wie gewohnt zum Ölberg hinaus. Seine Jünger begleiteten ihn. Dort angekommen sagte er zu ihnen: „Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung kommt!“
Nicht weit von seinen Jüngern entfernt kniete Jesus nieder und betete: „Vater, wenn es möglich ist, bewahre mich vor diesem Leiden. Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.“ Da erschien ein Engel vom Himmel und gab ihm neue Kraft.

22,39-43

 

Jesus litt Todesängste und betete so eindringlich, dass sein Schweiß wie Blut auf die Erde tropfte. Als er dann zu seinen Jüngern zurückkehrte, schliefen sie, erschöpft von ihren Sorgen und ihrer Trauer.
Jesus rüttelte sie wach: „Wie könnt ihr jetzt nur schlafen! Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt!“

22,44-46

 

   Noch während Jesus sprach, kam eine große Gruppe Männer auf sie zu. Sie wurden von Judas, einem der zwölf Jünger, angeführt.
Judas ging zu Jesus, um ihn mit einem Kuss zu begrüßen. Aber Jesus fragte ihn: „Judas, willst du den Menschensohn mit einem Kuss verraten?“ Jetzt hatten auch die anderen Jünger begriffen, was vor sich ging. Aufgeregt riefen sie: „Herr, sollen wir dich mit dem Schwert verteidigen?“

22,47-49

 

Einer von ihnen zog gleich das Schwert, schlug auf einen der Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm das rechte Ohr ab. Aber Jesus befahl: „Hört auf damit!“ Er berührte das Ohr des Mannes und heilte ihn. Dann fragte Jesus die Hohenpriester, die Offiziere der Tempelwache und die führenden Männer des Volkes, die alle mitgekommen waren: „Bin ich denn ein Verbrecher, dass ihr euch mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet habt, um mich zu verhaften? Jeden Tag war ich im Tempel. Warum habt ihr mich nicht dort festgenommen? Aber jetzt ist eure Stunde da. Jetzt hat die Finsternis Macht.“

22,50-53

  

 

   Die Soldaten verhafteten Jesus und führten ihn zum Palast des Hohenpriesters.

22,54

 

Petrus folgte ihnen in sicherem Abstand.
Im Hof des Palastes zündeten sie ein Feuer an, um sich zu wärmen. Petrus setzte sich zu ihnen.
Im Schein des Feuers bemerkte ihn eine Dienerin und sah ihn prüfend an. „Der Mann da war auch bei Jesus!“, rief sie.
Doch heftig widersprach Petrus: „Das ist unmöglich! Ich kenne ihn überhaupt nicht!“ Kurz darauf sah ihn ein anderer und meinte: „Natürlich, du bist doch einer von seinen Freunden!“ „Ausgeschlossen! Ich doch nicht!“, wehrte Petrus ab.
Nach etwa einer Stunde behauptete plötzlich wieder einer: „Der hier gehörte zu den Männern, die bei Jesus waren; man hört doch gleich, dass er auch aus Galiläa kommt.“ Aber aufgebracht stieß Petrus hervor: „Wovon redest du? Was meinst du eigentlich?“
In diesem Augenblick krähte ein Hahn.

22,55-60

 

   Jesus wandte sich um und sah seinen Jünger an. Da fielen Petrus die Worte ein, die Jesus gesagt hatte: „Ehe der Hahn kräht, wirst du dreimal geleugnet haben, mich zu kennen.“ Da ging Petrus hinaus und weinte voller Verzweiflung.

22,61-62

 

Die Soldaten, die Jesus bewachten, verhöhnten und schlugen ihn.
Sie verbanden ihm die Augen und spotteten: „Na, du Prophet! Sag uns, wer hat dich gerade geschlagen?“
In dieser Weise quälten sie ihn noch lange.

22,63-65

  

 

Bei Tagesanbruch kamen die Mitglieder des Hohen Rates zusammen: die führenden Männer des Volkes, die Hohenpriester und die Schriftgelehrten.
Sie fragten Jesus: „Bist du nun der Christus, der Befreier, der uns versprochen wurde, oder bist du es nicht?“
Er erwiderte: „Ihr glaubt ja doch nicht, was ich euch sage, und wenn ich euch etwas frage, dann antwortet ihr mir nicht. Doch von nun an wird der Menschensohn auf dem Platz an der rechten Seite Gottes sitzen.“

22,66-69

 

Empört schrien alle: „Willst du damit etwa sagen, dass du der Sohn Gottes bist?“
Jesus antwortete: „Ihr habt Recht, ich bin es!“ „Wozu brauchen wir da noch Zeugen?“, riefen jetzt die Ankläger einstimmig. „Alle haben seine Gotteslästerung gehört!“

 

22,70-71

 

Nun erhoben sich die Mitglieder des Hohen Rates und ließen Jesus zum römischen Statthalter Pilatus bringen.
Dort beschuldigten sie ihn: „Dieser Mensch hetzt unser Volk auf. Er redet den Leuten ein, dass sie dem Kaiser keine Steuern zahlen sollen. Und er behauptet von sich, er sei der Christus, ein König, den Gott geschickt hat.“
„Stimmt das?“, fragte Pilatus den Angeklagten. „Bist du wirklich der König der Juden?“
Jesus antwortete: „Ja, du sagst es!“
Pilatus erklärte den Hohenpriestern und der ganzen Volksmenge: „Dieser Mann ist doch kein Verbrecher!“
Aber sie widersprachen heftig: „In ganz Judäa hetzt er die Menschen durch seine Lehre auf. Schon in Galiläa hat er damit angefangen, und nun ist er bis hierher nach Jerusalem gekommen!“

23,1-5

 

Pilatus fragte: „Ist der Mann denn aus Galiläa?“
Als sie es bestätigten, befahl er, Jesus zu König Herodes zu bringen, der die Provinz Galiläa regierte und sich während des Passahfestes auch in Jerusalem aufhielt.
Herodes freute sich, Jesus zu sehen. Er wollte ihn schon lange kennen lernen. Denn er hatte viel von ihm gehört und hoffte, Jesus würde ihm ein Wunder vorführen.
Der König stellte Frage um Frage, aber Jesus gab ihm keine einzige Antwort. Umso mehr redeten die Hohenpriester und Schriftgelehrten, die mitgekommen waren und ihn immer heftiger beschuldigten.
Auch Herodes und seine Soldaten ließen Jesus ihre Verachtung spüren und verspotteten ihn. Sie hängten ihm einen Königsmantel um und schickten ihn wieder zu Pilatus. Herodes und Pilatus waren vorher erbitterte Feinde gewesen. Aber an diesem Tag wurden sie Freunde.

23,6-12

 

Vor den Hohenpriestern, den führenden Männern des Volkes und der versammelten Menge verkündete Pilatus: „Ihr habt diesen Mann zu mir gebracht und ihn beschuldigt, dass er die Menschen aufhetzt. Ich habe ihn vor euch verhört und bin zu dem Urteil gekommen: Dieser Mann ist unschuldig! Herodes ist derselben Meinung. Deswegen hat er ihn hierher zurückgeschickt. Der Angeklagte hat nichts getan, was mit dem Tod bestraft werden müsste. Ich werde ihn auspeitschen lassen, dann soll er frei sein.“ Pilatus begnadigte ohnehin in jedem Jahr am Passahfest einen Gefangenen.

 

23,13-17

 

Da brach ein Sturm der Entrüstung los.
Wie aus einem Munde schrie das Volk: „Weg mit diesem Jesus! Lass Barabbas frei!“
Barabbas saß im Gefängnis, weil er sich an einem Aufstand in Jerusalem beteiligt hatte und wegen Mordes angeklagt war.
Noch einmal versuchte Pilatus, die Menge zu überzeugen; denn er wollte Jesus gern freilassen. Aber sie schrien nur noch lauter: „Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz!“
Pilatus versuchte es zum dritten Mal: „Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Ich finde nichts, worauf die Todesstrafe steht! Ich werde ihn also auspeitschen lassen. Dann soll er frei sein.“
Aber die aufgehetzte Menge brüllte immer lauter: „Kreuzige ihn!“, bis Pilatus ihrem Schreien nachgab und ihre Forderung erfüllte.
Barabbas ließ er frei, den Mann, der das Volk aufgehetzt hatte und wegen Mordes angeklagt war.
Jesus aber verurteilte er zum Tod am Kreuz, wie sie es gefordert hatten.

 

23,18-25

 

Auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte begegnete ihnen Simon, der gerade vom Feld kam. Er stammte aus Kyrene in Nordafrika. Ihn zwangen sie, mitzugehen und für Jesus das Kreuz zu tragen.
Unzählige Menschen folgten Jesus auf dem Weg zur Hinrichtung. In der Menge waren viele Frauen, die laut klagten und um Jesus weinten.
Ihnen rief Jesus zu: „Weint nicht über mich, ihr Frauen von Jerusalem! Weint über euch und eure Kinder! Die Zeit wird kommen, in der man sagt: ‚Glücklich sind die Frauen, die keine Kinder bekommen können. Ja, freuen können sich alle, die niemals ein Kind geboren und gestillt haben!‘ Die Menschen werden sich danach sehnen, dass die Berge über ihnen zusammenstürzen und die Hügel auf sie fallen, damit ihr Leid ein Ende hat. Wenn schon das grüne Holz Feuer fängt, wie schnell brennt dann das trockene Holz lichterloh!“

23,26-31

 

Mit Jesus wurden zwei Verbrecher vor die Stadt geführt zu der Stelle, die man „Schädelstätte“ nennt.

 

23,32

  

 

Dort wurde Jesus ans Kreuz genagelt und mit ihm die beiden Verbrecher, der eine rechts, der andere links von ihm. Jesus betete: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“
Unter dem Kreuz verlosten die Soldaten seine Kleider untereinander. Neugierig stand die Menge dabei. Und die führenden Männer des Volkes verhöhnten Jesus: „Anderen hat er geholfen! Wenn er wirklich Christus, der von Gott gesandte Befreier, ist, dann soll er sich jetzt doch selber helfen!“
Auch die Soldaten verspotteten ihn. Sie gaben ihm Essig zu trinken und riefen ihm zu: „Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich doch selbst!“

23,33-37

 

Oben am Kreuz brachten sie ein Schild an. Damit jeder es lesen konnte, stand dort auf Griechisch, Hebräisch und Lateinisch: „Dies ist der König der Juden!“ Auch einer der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, lästerte: „Bist du nun der Christus? Dann hilf dir selbst und uns!“
Aber der am anderen Kreuz wies ihn zurecht: „Fürchtest du Gott nicht einmal jetzt, kurz vor dem Tod? Wir werden hier zu Recht bestraft. Wir haben den Tod verdient. Der hier aber ist unschuldig; er hat nichts Böses getan.“
Zu Jesus sagte er: „Denk an mich, wenn du in dein Königreich kommst!“ Da antwortete ihm Jesus: „Ich versichere dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.“

23,38-43

 

Am Mittag wurde es plötzlich im ganzen Land dunkel. Diese Finsternis dauerte drei Stunden.
Dann zerriss im Tempel der Vorhang vor dem Allerheiligsten von oben bis unten.
Jesus schrie noch einmal laut auf: „Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist!“
Dann starb er.
Der römische Hauptmann, der die Hinrichtung beaufsichtigt hatte, lobte Gott und sagte: „Dieser Mann war wirklich unschuldig!“
Betroffen kehrten die Menschen, die ein Schauspiel erleben wollten, in die Stadt zurück.

23,44-48

 

Die Freunde Jesu und die Frauen, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren, hatten aus einiger Entfernung alles mit angesehen.

 

23,49

  

 

Josef, ein Mann aus Arimathäa, einer Stadt in Judäa, ging zu Pilatus und bat ihn, den toten Jesus begraben zu dürfen. Er war Mitglied des Hohen Rates und ein guter Mensch, der nach Gottes Willen lebte und auf das Kommen der neuen Welt Gottes wartete. Er hatte nicht zugestimmt, als der Hohe Rat Jesus zum Tode verurteilt hatte.
Er nahm Jesus vom Kreuz, wickelte den Toten in ein feines Leinentuch und legte ihn in ein neu angelegtes Grab, das in einen Felsen gehauen war.

 

23,50-53

 

Das alles geschah am späten Freitagnachmittag, unmittelbar vor Beginn des Sabbats.
Mit Josef gingen auch die Frauen, die Jesus aus Galiläa gefolgt waren. Sie sahen zu, wie man den Toten in das Grab legte.

 

23,54-55

  

 

   Dann kehrten sie in die Stadt zurück, um dort wohlriechende Öle und Salben für die Einbalsamierung vorzubereiten.
Am Sabbat ruhten sie aus, wie es das jüdische Gesetz verlangt.

 

23,56

 

Ganz früh am Sonntagmorgen gingen die Frauen mit den wohlriechenden Ölen, die sie zubereitet hatten, zum Grab.
Der Stein, mit dem man es verschlossen hatte, war zur Seite gerollt. Als sie die Grabhöhle betraten, fanden sie den Leichnam Jesu, des Herrn, nicht. Verwirrt überlegten sie, was sie jetzt tun sollten. Da traten zwei Männer in glänzend weißen Kleidern zu ihnen. Die Frauen erschraken und wagten nicht, die beiden anzusehen. „Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“, fragten die Männer. „Er ist nicht hier; er ist auferstanden! Denkt doch daran, was er euch in Galiläa gesagt hat: ‚Der Menschensohn muss den gottlosen Menschen ausgeliefert werden. Sie werden ihn kreuzigen, aber am dritten Tag wird er von den Toten auferstehen.‘“ Da erinnerten sich die Frauen an diese Worte Jesu. Sie liefen in die Stadt zurück, um den elf Jüngern und den anderen Freunden Jesu zu berichten, was sie erlebt hatten. Zu diesen Frauen gehörten Maria aus Magdala, Johanna, Maria, die Mutter von Jakobus, und noch etliche andere. Aber die Jünger hielten ihren Bericht für leeres Gerede und glaubten den Frauen kein Wort.

24,1-11

 

Am selben Tag wanderten zwei Jünger nach Emmaus, einem Dorf ungefähr zehn Kilometer von Jerusalem entfernt. Unterwegs redeten sie über die Ereignisse der vergangenen Tage.
Während sie miteinander sprachen und nachdachten, kam Jesus und ging mit ihnen. Aber sie - wie mit Blindheit geschlagen - erkannten ihn nicht...

 

24,13-16

 

Als sie kurz vor Emmaus waren tat Jesus so, als wolle er weitergehen. Deshalb drängten ihn die Jünger: „Bleib doch über Nacht bei uns! Es wird ja schon dunkel.“
So ging er mit ihnen ins Haus. Als sie sich zum Essen niedergelassen hatten, nahm Jesus das Brot, dankte dafür, teilte es in Stücke und gab es ihnen.
Da plötzlich erkannten sie ihn. Doch er verschwand vor ihren Augen. Sie sagten zueinander: „Hat es uns nicht tief berührt, als er unterwegs mit uns sprach und uns die Heilige Schrift erklärte?“

 

24,28-32

 

   Ohne Zeit zu verlieren, liefen sie sofort nach Jerusalem zurück. Dort waren die elf Jünger und andere Freunde Jesu zusammen.
Von ihnen wurden sie mit den Worten begrüßt: „Der Herr ist tatsächlich auferstanden! Simon Petrus hat ihn gesehen!“
Nun erzählten die beiden, was auf dem Weg nach Emmaus geschehen war und dass sie ihren Herrn daran erkannt hatten, wie er das Brot austeilte.

24,33-35

 

Noch während sie berichteten, stand Jesus plötzlich mitten im Kreis der Jünger. „Friede sei mit euch!“, begrüßte er sie.
Die Jünger erschraken furchtbar. Sie dachten, ein Geist stünde vor ihnen. „Warum habt ihr Angst?“, fragte Jesus. „Wieso zweifelt ihr daran, dass ich es bin? Seht doch die Wunden an meinen Händen und Füßen! Ich bin es wirklich. Hier, fasst mich an und überzeugt euch, dass ich kein Geist bin. Geister sind doch nicht aus Fleisch und Blut!“ Und er zeigte ihnen seine Hände und Füße.

24,36-40

 

Aber vor lauter Freude konnten sie es noch immer nicht fassen, dass Jesus vor ihnen stand. Endlich fragte er sie: „Habt ihr etwas zu essen hier?“ Sie brachten ihm ein Stück gebratenen Fisch, den er vor ihren Augen aß. Dann sagte er zu ihnen: „Erinnert euch daran, dass ich euch oft angekündigt habe: ‚Alles muss sich erfüllen, was bei Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich steht.‘“ Nun erklärte er ihnen die Worte der Heiligen Schrift. Er sagte: „Es steht doch dort geschrieben: Der Messias muss leiden und sterben, und er wird am dritten Tag von den Toten auferstehen. Alle Völker sollen diese Botschaft hören: Gott wird jedem, der zu ihm umkehrt, die Schuld vergeben. Das soll zuerst in Jerusalem verkündet werden. Ihr selbst habt miterlebt, dass Gottes Zusagen in Erfüllung gegangen sind. Ihr seid meine Zeugen. Ich werde euch den Heiligen Geist geben, den mein Vater euch versprochen hat. Bleibt hier in Jerusalem, bis ihr diese Kraft von oben empfangen habt!“

24,41-49

 

Jesus führte seine Jünger von Jerusalem nach Betanien. Er segnete sie mit erhobenen Händen. Noch während er sie segnete, entfernte er sich von ihnen und wurde zum Himmel emporgehoben. Die Jünger fielen vor ihm nieder. Danach kehrten sie voller Freude nach Jerusalem zurück. Sie gingen immer wieder in den Tempel, um Gott zu loben und zu danken.

24,50-53

  

 

Zum Beginn des jüdischen Pfingstfestes waren alle Jünger wieder beieinander. Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten. Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederließ. So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten in fremden Sprachen, jeder so, wie der Geist es ihm eingab.

 

Apg 2, 1-4

 

Zum Fest waren viele fromme Juden aus aller Welt nach Jerusalem gekommen. Als sie das Brausen hörten, liefen sie von allen Seiten herbei. Fassungslos hörte jeder die Jünger in seiner eigenen Sprache reden. „Wie ist das möglich?“, riefen sie außer sich. „Alle diese Leute sind doch aus Galiläa, und nun hören wir sie in unserer Muttersprache reden; ganz gleich, ob wir Parther, Meder oder Elamiter sind. Andere von uns kommen aus Mesopotamien, Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia, aus Phrygien, Pamphylien und aus Ägypten, aus der Gegend von Kyrene in Libyen und selbst aus Rom. Wir sind Juden oder Anhänger des jüdischen Glaubens, Kreter und Araber. Doch jeder von uns hört diese Männer in seiner eigenen Sprache von Gottes großen Taten reden!“ Bestürzt und ratlos fragte einer den anderen: „Was soll das bedeuten?“ Einige aber spotteten: „Die haben doch nur zu viel getrunken!“

Apg 2, 5-13

 

   Da erhob sich Petrus mit den anderen elf Aposteln und rief der Menge zu: "Hört her, ihr jüdischen Männer und ihr Einwohner von Jerusalem. Ich will euch erklären, was hier geschieht...."

Apg 2,14

 

Die Leute waren von dieser Botschaft tief betroffen. Sie fragten Petrus und die anderen Apostel: „Brüder, was sollen wir tun?“ „Kehrt um zu Gott!“, forderte Petrus sie auf. „Jeder von euch soll sich auf den Namen Jesu Christi taufen lassen, damit euch Gott eure Sünden vergibt und ihr den Heiligen Geist empfangt...“

Apg 2,37-38

 

Viele Zuhörer glaubten, was Petrus ihnen sagte, und ließen sich taufen. Etwa dreitausend Menschen wurden an diesem Tag in die Gemeinde aufgenommen.

Apg 2,41

 

Damals beim 1. Pfingstfest entstand die Kirche und die Botschaft Jesu verbreitete sich von Jerusalem aus in die ganze Welt.

 

 

Alle in der Gemeinde ließen sich regelmäßig von den Aposteln im Glauben unterweisen und lebten in enger Gemeinschaft, feierten das Abendmahl und beteten miteinander. Eine tiefe Ehrfurcht vor Gott erfüllte sie alle. Er wirkte durch die Apostel viele Zeichen und Wunder. Die Gläubigen lebten wie in einer großen Familie. Was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam. Wer ein Grundstück oder anderen Besitz hatte, verkaufte ihn und half mit dem Geld denen, die in Not waren. Täglich kamen sie im Tempel zusammen und feierten in den Häusern das Abendmahl. In großer Freude und mit aufrichtigem Herzen trafen sie sich zu gemeinsamen Mahlzeiten. Sie lobten Gott und waren im ganzen Volk geachtet und anerkannt. Die Gemeinde wuchs mit jedem Tag, weil Gott viele Menschen rettete.

Apg 2,42-46

 

Lukas beschreibt das Leben innerhalb der ersten Christengemeinschaft als harmonisch. Aber unter der römischen Herrschaft hatten es die Christen sehr schwer. Es war gefährlich, als Christ zu leben. Es war gefährlich, von Jesus Christus zu reden.
Die Christen wurden verfolgt.

 

Untereinander hatten sie deshalb ein geheimes Erkennungszeichen, den Fisch. Das deutsche Wort ‚Fisch‘ hat seine Entsprechung im griechischen ‚Jchthys‘. Die Anfangsbuchstaben bedeuten

 

J =   Jesus
Ch =   Christus
Th =   Theos = Gottes
Y =   Hyios = Sohn
S =   Soter = Erlöser

 

Der Glaube der Christen war und ist an Jesus Christus, den Sohn Gottes, den Erlöser, gebunden, der verlässliche Antworten auf die Grundfragen nach dem Woher und Wohin des Lebens gibt.
Bis heute feiern Christen Gottesdienst und bekennen sich zu ihrem Glauben und zur heiligen katholischen Kirche, wobei das „katholisch“ für „catholicam“, d.h. ‚allumfassend, weltweit...‘ steht:

 

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

 

Dieses Bekenntnis bringt zum Ausdruck, was Christen von Generation zu Generation weitergegeben haben und durch die Kraft des Heiligen Geistes auch in Zukunft weitergeben werden: Jesus lebt! Er ist DIR nahe - auch in den schwierigsten Lebenssituationen!

 

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