Ausstellung 2019 - Saerbeck

 

Die dritte Ausstellung im Bürgerhaus in Saerbeck stand unter dem Leitgedanken „Vielleicht war es ein Wunder...“. 527 biblische Erzählfiguren waren dort vom 22. September bis zum 6. Oktober 2019 in Szene gesetzt.

 

 

Die Ausstellung begann mit einer Geschichte: Die Enkelkinder bringen ihrem Großvater Jakobus ein vertrocknetes Gestrüpp, eine tote Pflanze, um die sich niemand gekümmert hatte. Jakobus legt die Kugel, die Wunderblume, in eine Schale, gießt Wasser darüber und erklärt den Kindern, warum ihm die Wüstenrose so wichtig ist.

 

 

 

Als junger Mann ist er drei Jahre lang mit Jesus durch das Land gezogen. Jesus wurde sein bester Freund. Als Jesus am Kreuz starb und in ein Felsengrab gelegt wurde, verließ Jakobus Jerusalem. Er war verzweifelt und konnte die Nachricht nicht glauben, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Maria aus Magdala war die erste, die dem Auferstandenen begegnet ist.

 

 

 

Ein paar Tage später brachte sie Jakobus eine Wüstenrose als Zeichen dafür, dass Jesus tot war und wieder lebendig wurde.
Die Kinder verstehen nun, warum das trockene Gestrüpp für ihren Großvater so wichtig ist und sehen selbst das Wunder: Nach kurzer Zeit erwacht sie zum Leben...

 

  

 

 

   Wunder stehen im Mittelpunkt dieser Ausstellung -
alle Evangelisten berichten davon.

 

Viele Wunder, die der Evangelist Markus überliefert, ereigneten sich in Kafarnaum und am See Gennesaret:

 

  • In der Synagoge von Kafarnaum heilt Jesus einen Besessenen (links) und einen Mann mit einer verdorrten Hand (rechts)... (Mk 1,21-28 + 3,1-6)
  • Er heilt die Schwiegermutter des Petrus und viele Menschen von den unterschiedlichsten Krankheiten (Mk 1, 29-33), darunter auch einen Aussätzigen (rechts) - (Mk 1,40-45)
  • Das Wunder über Wind und Wellen (Mk 4,35-41) und das Wunder der Heilung eines Besessenen bei Gerasa (Mk 5,1-20)
  • Jesus heilt eine Frau, die sein Gewand berührt... (Mk 5,21-34)
  • und erweckt die Tochter des Synagogenvorstehers vom Tode (Mk 5,35-43)
  • Eine Fremde erlebt ein Wunder (Mk 7,24-30)
  • Das Wunder der Heilung eines Taubstummen.

 

 

 

 

 

 

Die meisten dieser Erzählungen berichten über offensichtliche Wunder, die Jesus gewirkt hat. Durch diese und viele weitere Wunderheilungen wird in der Bibel die Vollmacht Jesu dargestellt.

 

   Aus dem Matthäusevangelium wurden zwei Texte ausgewählt, die erst auf den zweiten Blick auf ein Wunder hinweisen.

 

Matthäus erzählt, dass Jesus in Betlehem geboren wurde.
Dorthin machte sich auch Josef mit seiner schwangeren Frau Maria auf den Weg - über Berg und Tal. Als sie nach mehreren Tagen das 130 Kilometer entfernte Ziel erreichten, wimmelte es dort von Menschen. Im Lukasevangelium lesen wird, dass es in der Herberge - in der Karawanserei - kein Platz für die werdenden Eltern gab. Sie hatten keine andere Wahl, als die Nacht in einem Stall zu verbringen, wo ihr Sohn zur Welt kam.
Der Evangelist Matthäus schreibt weder von einem Stall noch von den Hirten auf dem Felde und den Engeln, die die gute Nachricht brachten. Matthäus erwähnt nur, dass Jesus in Betlehem geboren wurde.
Jesus muss schon etwas älter gewesen sein, als er Besuch bekam von Sterndeutern aus dem Osten. Sie hatten einen Stern gesehen, der die Geburt eines neuen Königs im Land der Juden ankündigte. Von König Herodes nach Betlehem geschickt, fanden sie diesen neuen König, als sie in Betlehem ein Haus betraten.
Sie fanden das Kind mit seiner Mutter Maria, fielen vor ihm nieder und ehrten es wie einen König. Dann packten sie ihre Schätze aus und beschenkten das Kind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Im Traum befahl ihnen Gott, nicht mehr zu Herodes zurückzugehen. Deshalb wählten sie für ihre Heimreise einen anderen Weg.
Auch Josef brach noch in dieser Nacht auf und floh mit Maria und dem Kind nach Ägypten, so wie es ihm ein Engel im Traum befohlen hatte.
König Herodes ließ in Betlehem und Umgebung alle Jungen, die zwei Jahre oder jünger waren, umbringen. Denn nach den Angaben der Sterndeuter musste das Kind in diesem Alter sein.

 

(Mt 2,9-18)

 

Heute sprechen wir vom Wunder der Geburt in der Heiligen Nacht - und wir wissen, welche Auswirkungen diese Geburt auf die Menschheit hatte: eine neue Religion entstand, das Christentum.
Und es war sicher ein großes Wunder, dass Jesus den Kindermord von Betlehem überlebt hat...

 

 

 

 

 

 

 

   Der Evangelist Lukas war vermutlich Arzt und beschreibt Jesus als Wunderheiler, der unterwegs war von Caesarea im Norden, über Philippi, Galiläa, die Jordansenke und Jericho bis vor Jerusalem. Überall tat er Wunder: Er heilte die Menschen ganzheitlich - von körperlichen Leiden ebenso wie von seelischen.

 

  • Das Wunder der Heilung eines Gelähmten (Lk 5,17-26)
  • Das Wunder von Nain: Jesus erweckt einen Toten zum Leben (Lk 7,11-17)
  • Das Vaterunser (Lk 11,1-4)
  • Das Wunder der Heilung einer gekrümmten Frau am Sabbat (Lk 13,10-17)
  • Das Wunder der Heilung eines Wassersüchtigen (Lk 14,1-6)
  • Das Wunder der Heilung eines Blinden (Lk 18, 35-43)
  • Ein Wunder, das Gemeinschaft stiftet (Lk 19,1-10)

 

 

 

 

 

 

Manche Wundererzählungen sind klar. Sie machen das "Vorher und Nachher" deutlich und das Unbegreifliche.

 

Ein Gelähmter kann wieder gehen - das ist ein Wunder.
Aber sind der Glaube und das Vertrauen der Freunde in Jesus nicht genauso ein Wunder?

 

Und ist es nicht ein Wunder, dass das Gebet Jesu bis heute von allen christlichen Religion weltweit gebetet wird - auch nach 2000 Jahren?

 

Und ist es nicht - bei aller verständlichen Empörung der von Zachäus betrogenen Menschen damals - wunder-bar, welche Auswirkung ein vertrautes Gespräch mit einem innerlich zutiefst verletzten Menschen hat?

 

Und ist das Wunder der Heilung des blinden Bartimäus nicht doppeldeutig, weil nicht nur der Blinde wieder sieht, sondern auch alle Anwesenden eine neue Sicht auf Jesus bekommen?

 

   Manchmal sagen wir: „Es geschehen noch Zeichen und Wunder...“
Im Johannesevangelium werden die Wunder Jesu als Zeichen beschrieben - Zeichen für die Wirkkraft Jesu. Der Evangelist Johannes überliefert sieben Zeichen:

 

Das erste Zeichen geschah bei einer Hochzeitsfeier in Kana, als der Wein ausging. Jesus forderte die Diener auf, die Krüge mit Wasser zu füllen und ließ daraus schöpfen: Es war köstlicher Wein - und das Fest konnte weitergehen...

 

(Joh 2,1-12)

 

 

  Das zweite Zeichen: Heilung eines Kindes
Jesus hielt sich noch in Kana auf, als ein königlicher Beamter zu ihm kam. Er bat ihn, seinen Sohn zu retten, der im Sterben lag.
Schon auf dem Weg nach Hause, bekam dieser die Nachricht, dass sein Kind gesund ist...

(Joh 4,43-54)

 

Das dritte Zeichen: Heilung am Teich Betesda
In Jerusalem, an einem Teich, der auf Hebräisch Betesda heißt, fragte Jesus einen Gelähmten, ob er gesund werden wolle, und heilte ihn. Als er den Mann später im Tempel wieder traf, erzählte dieser allen von seiner Heilung und von Jesus, der diese bewirkt hatte.
Das war der Grund für den Beginn der Verfolgung Jesu, denn an seinen Zeichen und an seinen Worten spaltete sich die Meinung der Juden.

(Joh 5,1-16)

 

 

  Das vierte Zeichen: Die wunderbare Speisung Immer mehr Menschen wurden auf Jesus aufmerksam und folgten ihm. Als er 5 Brote und 2 Fische segnete und mehr als 5000 Menschen davon satt wurden, wuchs seine Beliebtheit.

(Joh 6,1-14)

 

Das fünfte Zeichen: Jesus geht auf dem Wasser Einmal folgte Jesus seinen Jüngern, die mit dem Boot auf dem stürmischen See waren. Er ging über dem Wasser auf ihr Boot zu, so dass sie Angst bekamen.

(Joh 6,16-21)

 

 

  Das sechste Zeichen: Heilung eines Blindgeborenen Jesus heilte einen Blindgeborenen, der später aus der jüdischen Gemeinschaft ausgeschlossen wurde, weil er bezeugte, dass Jesus dieses Wunder bewirkt hatte.

(Joh 9,1-12)

 

Das siebte Zeichen: Auferweckung vom Tode Als Jesus sein siebtes Zeichen tat und seinen Freund Lazarus vom Tod erweckte, kamen viele Leute zum Glauben an ihn.

(Joh 11,17-44)

 

 

Alle vier Evangelisten berichten von der Gefangennahme und Verurteilung Jesu, von seinem Tod am Kreuz und von seinem Begräbnis, auch von der Fassungslosigkeit seiner Freunde... und von dem größten Wunder: Jesu Auferstehung...
Im Johannesevangelium ist Maria aus Magdala die erste Zeugin dieses Wunders, das bis heute Grundlage unseres christlichen Glaubens ist:
‚Jesus lebt! Er ist auferstanden!‘

(Joh 20,1-18)

 

Vielleicht ist es auch ein Wunder, dass sich in der damaligen Zeit eine Frau traute, diese unfassbare Nachricht weiterzutragen...

 

Wunder heute?

 

In Literatur, Film und Fernsehen beschäftigen wir uns immer wieder oder immer noch mit Wundern.
Gibt es sie oder wünschen wir sie uns zumindest ab und zu?

 

 

Auch in der deutschen Musik der letzten Jahrzehnte bis heute finden sich für viele Musikrichtungen und viele Altersstufen Lieder, die sich mit Wundern beschäftigen:
Die Schlagersängerin Katja Ebstein, die Popsängerin Nena und auch der Rapper Marteria haben eindrückliche Texte.
Von Kindern gesungen, z.B. beim KiKa-Wettbewerb von der elfjährigen Katja Sicks oder für Jugendfilme komponiert wie für den Film Bibi&Tina (gesungen von Lina Larissa Strahl) - immer wieder taucht das Thema auf. Der „Altrocker“ Peter Maffay fragt 2005 in seinem Song „Wer schenkt uns ein Wunder?“ nach einem Wunder, das wirklich und kein Wunder ist...

 

Wünschen Sie sich auch so ein Wunder?
Haben Sie womöglich schon einmal ein Wunder gesehen?

 

 

 

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